Förderung des Fußverkehrs
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Fußgänger profitieren bisher noch wenig von den Versuchen, Stadtverkehr "verträglicher"
zu machen. Inzwischen scheint sich hier eine Veränderung anzudeuten. Neben neuen
Regelwerken und einer vorsichtigen "Rennaissance" der Zebrastreifen gibt es Aktivitäten
zur Verbesserung der Bedingungen für Fußgänger in einzelnen Städten und Bundesländern.
Als umwelt- und sozialverträgliche Verkehrsart hat der Fußverkehr eine solche Förderung
unbedingt verdient. In einem modernen Stadtverkehr spielt das Zufußgehen
im Nahbereich eine wichtige Rolle, nicht nur als Zubringer zur Haltestelle
oder zu Parkplätzen. Nicht zuletzt wird zunehmend erkannt, dass Zufußgehen auch
gesundheitsfördernd ist. Darüber hinaus haben unsere Städte den Fußgängern viel
von ihrer Lebendigkeit und Urbanität verdanken. Sollen diese gestärkt werden,
ist ein Förderung des Zufußgehens unerlässlich.
Fußgängerfreundliche Verkehrsanlagen zu planen, ist eine Herausforderung, nicht zuletzt
deshalb, weil es den "typischen Fußgänger" nicht gibt. Fußgänger sind keine
homogene Gruppe. Jung oder Alt, allein oder in Gruppen, mit Hund oder Schirm,
bepackt oder mit Kinderwagen: wir gehen verschieden. Zielgerichtete und erlebnisbezogene
Wege vermischen sich. Fußgänger flanieren, halten inne, um ein Plakat zu lesen,
etwas zu beobachten oder nachzudenken, treffen Bekannte und beginnen eine Unterhaltung.
Diese Vielfalt unterscheidet den Fußverkehr von allen anderen Verkehrsarten.
Eine Verbesserung der Verkehrsbedingungen für Fußgänger umfasst alle Maßnahmen,
die darauf abzielen, Leichtigkeit, Flüssigkeit und Sicherheit des Zufußgehens
zu erhöhen. Es geht um das Erreichen einer hohen Verträglichkeit der verschiedenen
Nutzungen im Straßenraum bei größtmöglicher Minimierung der Konflikte für den Fußverkehr.
Soll in den Städten mehr gegangen werden, ist eine Menge Bewegung erforderlich.
Die wichtigsten Einflussebenen auf Ebene der Kommune sind:
- "Raum geben" - die Gestaltung von Wegen entlang und auch
unabhängig von Straßen, auf denen für Gehen und Aufenthalt ausreichende Flächen
zur Verfügung stehen; dieser Einflussebene können auch Maßnahmen zur Orientierung
und Wegweisung zugeordnet werden;
- "Schutz bieten" - die Gestaltung von Straßenräumen, in denen
ein komfortables Queren möglich ist und die Gehbereiche vor unerwünschten Nutzungen
geschützt werden;
- "Bewusstsein bilden" - Maßnahmen, die darauf abzielen, dass
die Belange des Fußverkehrs durch andere Verkehrsteilnehmer wahrgenommen und respektiert
werden;
- "Ordnung schaffen" - Maßnahmen, die das Verhalten der
Verkehrsteilnehmer regeln sowie Fehlverhalten gegenüber Fußgängern ahnden.
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Die Einflussebenen beeinflussen sich gegenseitig. Die Gestaltung wirkt auf das
Nutzerverhalten. Verändertes Nutzerverhalten erweitert die Gestaltungsmöglichkeiten
beim Entwurf, da Zwangsmaßnahmen entfallen können. Restriktionen können zum Nachdenken
anregen und so das Verhalten in zukünftigen Situationen verändern. Ebenso können
Gestaltungsmaßnahmen durch Öffentlichkeitsarbeit und Verkehrsmarketing unterstützt
werden und damit eine größere Wirksamkeit hervorrufen.
Leistungsangebot der AB Stadtverkehr:
- Konzeptionelle Fußverkehrs-Planungen für Städte und Stadtteile
- Konzeption von gesamtstädtischen Fußwegenetzen und Themenrouten
- Erarbeitung von städtischen Gestaltungsstandards und Rahmenprogrammen
- Planung und Entwurf von Leit- und Orientierungssystemen für Fußgänger
- Entwurf fußgängerfreundlicher Verkehrsanlagen in allen Planungs- und Entwurfsphasen
- Entwurf fußgängerfreundlicher Verknüpfungspunkte mit anderen Verkehrsarten
(z.B. Haltestellen, Parkplätze)
- Bewertung vorhandener Verkehrsanlagen und Ausstattungen auf ihre Fußgängerfreundlichkeit
- Konzeption und Begleitung von Formen der Bürgerbeteiligung und Kommunikation
- Konzeption von Programmen zur Sicherung von Kindern auf Schul- und Spielwegen
- Allgemeine Beratungsleistungen zum Fußverkehr
Mit Fragen des Fußverkehrs beschäftigen wir uns seit langem im Rahmen unserer Arbeit
aber auch in bundesweiten Fach-Arbeitskreisen. Gern unterstützen wir Sie
mit unserer Kompetenz in Sachen Fußverkehr - Damit es (sich) auch in Ihrer Stadt
bald noch "besser geht".
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